Balkonkraftwerk: Fragen und Antworten zur Balkon-Solaranlage

Sie über­legen, sich ein Balkonkraftwerk anzuschaf­fen, um Teil der Energiewende zu wer­den und Stromkosten zu sparen? Oder möcht­en Sie sich ein­fach unverbindlich über die Vorteile, Kosten und die Funk­tion ein­er Balkon-PV-Anlage informieren? Dann sind Sie hier genau richtig: Wir beant­worten die häu­fig­sten Fra­gen und geben Ihnen einen umfassenden Ein­blick in das The­ma Balkonkraftwerk.

Ein Balkonkraftwerk ist eine kleine PV-Anlage , die auf einem Balkon, ein­er Ter­rasse oder an der Fas­sade eines Gebäudes mon­tiert und ganz ein­fach in eine Steck­dose eingesteckt wird. Es han­delt sich um eine Form der dezen­tralen Energieerzeu­gung für Jed­er­mann, bei der der erzeugte Strom direkt vor Ort genutzt und/oder ins Strom­netz einge­speist wird.

Ein Balkonkraftwerk beste­ht aus Pho­to­voltaik- bzw. Solar­mod­ulen, die auftr­e­f­fende Son­nen­strahlen in Strom umwan­deln. Dabei han­delt es sich zunächst um Gle­ich­strom. Damit Sie den selb­sterzeugten Strom im Haushalt nutzen kön­nen, muss dieser in Wech­sel­strom umge­wan­delt wer­den. Das geschieht durch einen leis­tungsstarken Wech­sel­richter , der direkt am Balkonkraftwerk ange­bracht ist. Nun kann der erzeugte Strom im Haushalt zum Betreiben elek­tro­n­is­ch­er Geräte genutzt wer­den (und bei Stromheizun­gen auch zur Erzeu­gung von Warmwass­er und Heizungswärme).

Ein Balkonkraftwerk erzeugt erneuer­bare Energie, wodurch Sie mit dessen Nutzung selb­st einen Beitrag zur Energiewende leis­ten kön­nen. Eine Balkon-PV-Anlage reduziert die Menge an Strom, die Sie aus dem Netz beziehen müssen und kann so zusät­zlich zu ein­er Einsparung von Energiekosten führen. Das ist ins­beson­dere bei den aktuellen Energiepreisen ein großer Vorteil. Zudem kön­nen Sie durch die Ein­speisung des über­schüs­si­gen Stroms aus ihrer eige­nen Balkon-Solaran­lage ins öffentliche Netz sog­ar Geld ver­di­enen. Wie genau das geht und was erlaubt ist, erfahren Sie im Artikel über Reg­u­lar­ien für Balkonkraftwerke.

Wie viel Strom ein Balkonkraftwerk erzeu­gen kann, hängt von dessen Größe ab. In der Regel kann eine kleine Balkon-Solaran­lage mit ein­er Leis­tung von 200 bis 600 Watt pro Jahr bis zu 500 kWh Strom erzeu­gen. Zur Einord­nung: In einem 2‑Per­so­n­en-Haushalt liegt der durch­schnit­tliche Jahresver­brauch bei rund 2.500 kWh. Dies ist jedoch nur ein Richtwert. Die tat­säch­liche Stromerzeu­gung eines Balkonkraftwerks hängt von ver­schiede­nen Fak­toren ab, wie zum Beispiel der Aus­rich­tung des Balkons, der Anbringung der Balkon-PV-Anlage, der Sonnene­in­strahlung und den täglichen Sonnenstunden.

Die Größe eines Balkonkraftwerks richtet sich nach der Größe des Balkons oder der ver­füg­baren Fläche an der Fas­sade sowie nach reg­u­la­torischen Vor­gaben , über welche Sie sich bei uns informieren kön­nen. Messen Sie vor der Anschaf­fung ein­er Balkon-PV-Anlage die ver­füg­bare Fläche aus, um bei Größe und Anzahl der Solar­mod­ule die richtige Wahl tre­f­fen zu können.

Die Kosten für ein Balkonkraftwerk vari­ieren je nach Größe, Leis­tung und Qual­ität. In der Regel liegt der Preis für ein kleines Balkonkraftwerk zwis­chen 500 und 1.500 Euro. Es ist jedoch wichtig zu beacht­en, dass die Kosten für die Instal­la­tion noch hinzukom­men kön­nen, sofern Sie Ihr Kraftwerk nicht selb­st anschließen möchten.

Ja, ein Balkonkraftwerk muss beim Net­z­be­treiber angemeldet und im Mark­t­stam­m­daten­reg­is­ter einge­tra­gen wer­den. Bei­des ist Voraus­set­zung für die Inbe­trieb­nahme und kosten­los möglich. Weit­ere Infos zur Anmel­dung erhal­ten Sie in unserem Artikel zu Reg­u­lar­ien und Aufla­gen bei Balkonkraftwerken.

Die Lebens­dauer eines Balkonkraftwerks liegt in der Regel bei 20 bis 25 Jahren. Diese Angabe bezieht sich jedoch nur auf die PV-Mod­ule. Herkömm­liche Wech­sel­richter, die zur Umwand­lung von Gle­ich- zu Wech­sel­strom benötigt wer­den, haben meist eine Garantiezeit von 7–12 Jahren. Die meis­ten Balkon-Wech­sel­richter stam­men von chi­ne­sis­chen Her­stellern, aber mit dem Solar­na­tive Pow­er­Stick gibt es nun auch einen Wech­sel­richter für Balkonkraftwerke made in Germany.

Bei eini­gen Anbi­etern haben Sie die Möglichkeit, ein Balkonkraftwerk zu mieten. Dies ist ins­beson­dere für Mieter inter­es­sant, die keine Genehmi­gung zur Instal­la­tion ein­er eige­nen Balkon-PV-Anlage haben.

Die Instal­la­tion eines Balkonkraftwerks kön­nen Sie nach der mit­geliefer­ten Mon­tage-Anleitung in der Regel ein­fach selb­st durch­führen. Da die Instal­la­tion je nach Anbi­eter und Her­steller unter­schiedlich ist, gehen Sie Schritt für Schritt und strikt nach Anleitung vor, wenn Sie Ihr Balkonkraftwerk sel­ber bauen.

Ja, die Instal­la­tion eines Balkonkraftwerks unter­liegt bes­timmten nor­ma­tiv­en Vor­gaben und Anforderun­gen. Diese sind in der Pho­to­voltaik-Anla­gen-Norm (DIN VDE 0100–551 und DIN VDE V 0100–551‑1) fest­gelegt. Informieren Sie sich vor der Instal­la­tion unbe­d­ingt über diese Reg­u­lar­ien und Anforderungen.

Ja, tat­säch­lich kön­nen Sie ein Balkonkraftwerk sel­ber bauen. Dabei sind neben ein­er detail­lierten Anleitung auch das richtige Werkzeug, handw­erk­liche Fähigkeit­en notwendig. Falls Sie unsich­er sein soll­ten, ob Sie zur Instal­la­tion eines Balkonkraftwerks in der Lage sind, soll­ten Sie den Ein­bau ein­er pro­fes­sionellen Fir­ma über­lassen oder qual­i­fizierte Fachkräfte um Hil­fe bitten.

Die erzeugte Energie eines Balkonkraftwerks reicht in der Regel lei­der nicht aus, um den gesamten Strombe­darf eines Haushalts zu deck­en. Ins­beson­dere früh mor­gens und in den Abend­stun­den, wenn es dunkel ist, sind Sie weit­er­hin auf Strom aus dem öffentlichen Netz angewiesen. Eine Balkon-Solaran­lage kann jedoch zu ein­er deut­lichen Reduzierung des vom städtis­chen Ver­sorg­er bezo­ge­nen Stroms führen und so helfen, Ihre Energiekosten zu senken.

Nein, üblicher­weise reicht es aus, die Solarpan­els des Balkonkraftwerks regelmäßig auf Ver­schmutzun­gen und Beschädi­gun­gen zu über­prüfen und sie bei Bedarf zu reini­gen und zu reparieren.