Photovoltaik Förderung
Eine eigene Solaranlage auf dem Dach mit selbst erzeugtem und im Haushalt genutztem Strom ist für immer mehr Eigenheimbesitzerinnen und ‑besitzer erstrebenswert. Denn nicht nur kann so eine Menge Geld gespart werden, sondern auch die eigene Umweltbilanz sieht mit eigenem, grünem Strom gleich viel besser aus. Oft ist aber gerade bei größeren Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) die Finanzierung ein Thema, das viele beschäftigt. Hier finden Sie alles, was Sie über Optionen zur Photovoltaik-Förderung wissen müssen.
Zuschuss zur eigenen Solaranlage: Welche Förderungen gibt es?
Förderungen für Solaranlagen werden in Deutschland in den letzten Jahren immer zahlreicher. Das liegt einerseits an einer steigenden Bereitschaft zur klimafreundlichen Lebensweise innerhalb der Bevölkerung, andererseits auch an den Bemühungen der Bundesregierung, umweltfreundliche Alternativen zur Stromerzeugung attraktiver und erschwinglicher zu machen. Beides spielt Hausbesitzerinnen und Hausbesitzern in die Hände. Denn so haben Sie bei der Planung Ihrer PV-Anlage die Wahl zwischen verschiedenen Modellen – von Krediten mit niedrigen Zinsen bis hin zu staatlichen Einmal-Zuschüssen. Zusätzlich soll das EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) den Ausbau von Photovoltaik fördern. 2023 wurde das Gesetz reformiert, sodass nun
- Betreiberinnen und Betreiber von PV-Anlagen Ihre Energie ohne Einschränkung in das öffentliche Netz einspeisen dürfen, sofern die Anlage keine Kapazität über 7kW hat oder aber darüber hinaus bis 25kW über ein Messystem verfügt.
- und für Verbraucherinnen und Verbraucher keine EEG-Umlage mehr abgerechnet wird.
Unser Tipp: Informieren Sie sich bei Ihrer Stadt oder Kommune über aktuelle Förderungen für Solaranlagen, hier werden in vielen Bundesländern immer wieder größere und kleinere Pakete geschnürt.
„KfW 270“ – Förderung für Photovoltaik
Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) ist eine deutsche Förderbank, die im Auftrag des Bundes und der Länder Kredite zur Förderung der wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Entwicklung des Landes vergibt. Förderberechtigt sind sowohl Unternehmen als auch öffentliche Einrichtungen und Privatpersonen. Die Förderung kann sowohl für Projekte in Deutschland als auch im Ausland beantragt werden. Das Finanzierungsprogramm für energieeffizientes Bauen und Sanieren beinhaltet auch eine PV-Anlagen-Förderung. Der Erneuerbare Energien – Standard Förderkredit 270 für Strom und Wärme ist genau das Richtige für alle, die den Traum vom eigenen Solarstrom Wirklichkeit werden lassen möchten. Mit ihm erhalten Sie eine umfangreiche Förderung für Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach, an Fassaden oder auf Freiflächen.
Voraussetzungen und Konditionen der KfW-Förderung 270
Um die Förderung für Photovoltaik von der KfW zu erhalten, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
- Der Antrag muss vor dem Kauf und der Installation der Solaranlage gestellt werden. Bereits begonnene oder sogar abgeschlossene Investitionen in PV-Anlagen sind nicht mehr förderfähig.
- Die Mindestlaufzeit des Kredits beträgt zwei Jahre.
- Die Photovoltaik-Förderung muss über einen KfW-Finanzierungspartner beantragt werden. Das kann z. B. eine Bank oder Sparkasse in Ihrer Nähe sein. Der Vorteil an diesem Konzept besteht darin, dass Sie bei Fragen jederzeit einen Berater oder eine Beraterin vor Ort haben.
- Der Kredit wird mit einem effektiven Jahreszins ab 5,21 % abgeschlossen.
- Es muss eine Teil- oder Volleinspeisung des erzeugten Solarstroms stattfinden.
Bei der Planung Ihrer Dach-PV-Anlage sollten Sie möglichst früh entscheiden, ob Sie eine Förderung in Anspruch nehmen wollen. Beantragen Sie den Kredit frühzeitig bei einem KfW-Finanzierungspartner. Hierzu benötigen Sie möglichst detaillierte Angaben zu Ihrem Vorhaben. Dazu gehören unter anderem
- Gewünschter Kreditbetrag
- Gewünschte Kreditlaufzeit inkl. tilgungsfreier Jahre und Zeitraum der Zinsbindung
- Datum Ihrer geplanten Investition (muss in der Zukunft liegen!)
- Einige persönliche und demografische Daten
Wer sich um hohe Kosten für die Anschaffung und Installation sorgt, darf beruhigt sein: Es ist nicht unbedingt notwendig, eigenes Kapital für die Finanzierung mit einzubeziehen. Die KfW rät jedoch dazu, Eigenmittel einzusetzen, da Sie dadurch Bonität nachweisen und von günstigeren Konditionen profitieren können.
Im zweiten Schritt der Antragstellung müssen Sie technische Angaben zum Vorhaben machen. Darunter fallen z. B. die Größe der Anlage in m² und kWp (Kilowattpeak) sowie die erwartete erzeugte Strommenge. Diesen Teil sollten Sie erst dann ausfüllen, wenn Sie alle Angaben final, korrekt und vollständig machen können. Am besten lassen Sie sich hierbei von Ihrem Finanzierungspartner vor Ort beraten.
BAFA-Förderung: Wird Photovoltaik gefördert?
Das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) fördert Sanierungsmaßnahmen, die die Energieeffizienz eines Gebäudes durch den Einsatz von erneuerbaren Energien erhöhen. Dazu gehört auch eine Förderung für thermische Solaranlagen mit einem Zuschuss von 25 %. Diese BAFA-Förderung bezieht sich also nur auf Anlagen, die aus Sonnenkollektoren bestehen. Im Unterschied zu PV-Anlagen mit Solarzellen wandeln Sonnenkollektoren die Energie in Wärme um. Eine BAFA-Förderung für Photovoltaik-Anlagen, die Energie in Strom umwandeln, ist aktuell leider noch nicht verfügbar.
Eine flächendeckende staatliche PV-Anlagen-Förderung existiert dennoch in Form des KfW-Kredits, der Einspeisevergütung, der am 1. Januar 2023 in Kraft getretenen Steuererleichterung für Eigenheimbesitzer*innen und den Solarpaketen des BMWK (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz). Mit letzteren werden bürokratische und technische Hürden beim Ausbau erneuerbarer Energien deutlich reduziert. Davon abgesehen können Sie immer auch bei Ihrem Bundesland oder Ihrer Kommune anfragen, welche Zuschüsse und Förderungen für Photovoltaik auf dem eigenen Dach aktuell zur Verfügung stehen.
Zuschuss zu Photovoltaik-Anlagen von Ländern und Kommunen
Wem statt einer kreditgebundenen Förderung ein Photovoltaik-Zuschuss lieber ist, der nicht zurückgezahlt werden muss, kann in einigen Bundesländern und Kommunen Förderangebote wahrnehmen. Hier möchten wir Ihnen empfehlen, sich regelmäßig und nur auf vertrauenswürdigen Webseiten zu informieren. Diverse Ratgeberblogs zum Thema erneuerbare Energien und Anbieter von PV-Anlagen informieren zwar über lokale Förderungen, geben aber oft widersprüchliche oder veraltete Auskünfte. In der Regel werden die immer zahlreicher werdenden Förderungen für Photovoltaik und andere nachhaltige Energieerzeugungsmethoden rechtzeitig auf der offiziellen Website Ihrer Gemeinde, Ihrer Stadt oder Ihres Bundeslandes angezeigt. In Berlin läuft beispielsweise mit „SolarPLUS“ eines der umfangreichsten Projekte zur Förderung von Photovoltaik sowohl für private als auch für gewerbliche Interessenten.
Ein aktuelles Thema sind außerdem die Mieterstromprojekte. Durch sie wird es Vermieterinnen und Vermietern ermöglicht, Solarstrom auf dem Dach Ihres Wohngebäudes zu erzeugen, den die Mieterschaft direkt und ohne Netzdurchleitung nutzen kann. Hierdurch entfallen die Kosten für externe Strom- und Netzentgelte. Um Eigentümerinnen und Eigentümern von Wohngebäuden dieses Modell attraktiv zu machen, wurde im EEG 2017 eine Förderung der Photovoltaik-Stromnutzung in Form eines Mieterstromzuschlags bei Nicht-Einspeisung festgehalten. Weiterführende Informationen rund um das Thema Mieterstrom erhalten Sie auf dem Informationsportal Erneuerbare Energien des BMWK.
In ganz Deutschland gibt es davon abgesehen eine Einspeisevergütung für Solarenergie vom eigenen Dach. Diese fällt allerdings bisher eher gering aus und lohnt sich oft nur für Betreiber von größeren PV-Anlagen, die den selbst erzeugten Strom nicht oder nur teilweise im eigenen Haushalt nutzen möchten.
Welche Solaranlagen-Förderung ist die richtige für mich?
Je nachdem, in welchem Umfang Sie Ihre PV-Anlage planen, wann Sie starten wollen und welches Eigenkapital Sie mitbringen, können Sie bei den Optionen zur Solaranlagen-Förderung die beste Lösung für Ihr Vorhaben finden.
Sofort-Lösung mit Rückzahlungspflicht: Die KfW-Förderung
Wer die Energiewende im eigenen Haushalt am liebsten sofort starten möchte und gleichzeitig bereit ist, selbst in seine klimafreundliche Zukunft zu investieren, kann mit der KfW-Förderung 270 nichts falsch machen. Hier haben solvente und kreditwürdige Kunden die Möglichkeit, schnell und unkompliziert bis zu 150 Mio. € Förderung für Photovoltaik von einer KfW-Partnerbank zu erhalten. Für Privatpersonen, deren Ausgaben bei einer PV-Anlage auf dem Dach im Durchschnitt 10.000 – 50.000 € beträgt also mehr als genug. Ihren grünen Kredit zahlen Sie bequem und zu günstigen Konditionen in einem selbstgewählten Zeitraum (mindestens 2, maximal 30 Jahre) zurück. Durch die Ersparnisse beim Stromverbrauch ist das für viele Menschen mit einem Eigenheim eine attraktive Lösung.Photovoltaik-Zuschuss vom Staat
Bei einem Zuschuss zur PV-Anlage sind Sie auf die aktuellen Förderprogramme Ihrer Region angewiesen. Stehen zurzeit keine Mittel zur Verfügung, müssen Sie sich in Geduld üben – oder auf eine Förderung verzichten. Gibt es jedoch Förderungen für Photovoltaik in Ihrem Bundesland oder Landkreis, ist diese Variante ebenso unkompliziert wie ein Kredit. Der Vorteil: Sie müssen den Zuschuss nicht zurückzahlen. Ein möglicher Nachteil kann sein, dass die Fördergelder oft nicht allzu hoch ausfallen und nur einen Bruchteil der Kosten decken. Dennoch ist ein Zuschuss von Bund oder Land eine gute Möglichkeit, das Eigenheim mit umweltfreundlichem Strom vom eigenen Dach zu versorgen und bei der Anschaffung und Installation einige hundert Euro zu sparen.Kombination aus Förderkredit und Einmalzuschuss
Auch eine Kombination aus Zuschuss und Kredit ist möglich: Dann profitieren Sie von kleinen, aber geschenkten Einmalzahlungen und von günstig verzinsten, großen Kreditbeträgen. Mit dieser Kombination können Sie eine umfangreiche Photovoltaik-Förderung in Anspruch nehmen und Ihren Traum vom Leben mit klimafreundlichem Strom schnell, sicher und preiswert Wirklichkeit werden lassen.